Geisterbilder im Panoramafoto
Wenn es Bewegung gibt, wird es für den Panoramafotografen spannend. Je nach Menge der Bewegung wird das Erstellen eines Panoramafotos mit der Technik über mehrere, sich überschneidende Fotos sehr schwierig. Im folgendem Beispiel sind sehr schön die Geisterbilder von Stocherkahnfahrern zu sehen. Im kompletten (unbearbeiteten) Panoramafoto mit den Stocherkähnen vor dem Hölderlinturm und der Stiftskirche in Tübingen sehen Sie drei Kähne. Allerdings haben Stocherkähne immer (also in Tübingen auf jeden Fall) nur eine Person am Stocher.
Im Beispielfoto sehen Sie in der Vergrößerung sehr schön, dass die zwei stehenden Männer am Stocher doppelt auf dem Foto erscheinen. Der vordere Mann ist links halb verschwunden - also ein Geisterbild. Die Haltung des stehenden Mannes auf dem mittleren Kahn ist auch eine andere – es ist also zwischen beiden Zeit vergangen – sprich hier wurden zwei Fotos zusammengerechnet.
So etwas passiert, wenn der Ausschnitt beim Fotografieren der Einzelfotos falsch gewählt wurde. Zur Verdeutlichung des Problems wurden in der folgenden Abbildung über das fertige Panoramafoto farblich die gewählten Ausschnitte der Einzelfotos gelegt. Es sind hier die zwei Problemausschnitte gekennzeichnet. Die Ausschnitte müssen sich immer zu einem gewissen Teil überdecken, damit diese später zusammengerechnet werden können. Der Ausschnitt 1 ist deckungsgleich mit dem Ausschnitt 2 in dem Bereich, in dem unsere Stocherer sich wundersam vermehrt haben. Der hinterste Stocherer ist nur einmal im Bild zu sehen (allerdings der vorderste Mann im hinteren Boot ist auch doppelt).
Um dem Problem von Geisterbildern zu entgehen, sollten entsprechende Ausschnitte für die Einzelfotos gewählt werden. Die ideale Wahl der Ausschnitte wäre die im nächsten Bild farblich hervorgehobene gewesen. Der Ausschnitt 2 sollte alle sich bewegende Elemente festhalten und hat idealerweise noch rechts und links für die Überlappung Bereiche ohne irgendwelche sich bewegenden Elemente. Ausschnitt 1 und 3 sind ohne sich problematisch bewegenden Elemente, und somit wird das fertige Panoramafoto frei von Geisterbildern sein.
Natürlich hat man während solcher Situationen wenig Zeit. In Wirklichkeit würde man bei diesem Panoramafoto als erstes Einzelfoto das mit dem Ausschnitt 2 machen, dann das mit dem Ausschnitt 3 und dann weiter rundum bis man zum Ausschnitt 1 kommt, und dort würde man solange warten, bis sich die Stocherkähne außerhalb des Bildausschnittes befinden (die sich stromabwärts nach links bewegen).