21 typische Posing-Fehler beim Fotografieren (und wie es besser geht)

Vielfach gemachte Posing-Fehler von Modelle muss der Fotograf sehen und entsprechend darauf reagieren, um optimale Fotos fotografieren zu können.

Erster Schritt ist immer, mit dem Model zu sprechen. Nur wenn eine gute Beziehung zwischen Fotografen und Model vorhanden ist, gibt es auch gute Fotos!

Ein Porträt ist immer ein Selbstporträt!

Das Zweite beim Posing ist, dass es ein „ganz oder gar nicht“ gibt. Ein halbherzig ausgeführtes Posing wirkt unsicher und dementsprechend sehen die Fotos dann aus.

Zusammenspiel Fotograf und Model

Als Fotograf muss man sich bewusst sein, ob man größer oder kleiner ist als sein Model. Hier sollte man bewusst entscheiden (und ob es zur Bildidee passt), ob man auf gleicher Augenhöhe, von unten oder von oben fotografiert!

Problematische Körperpartien und Problemzonen

Es kann real (objektiv) vorhandene Problemzonen (Narben, Orangenhaut) geben und auch vom Model subjektiv wahrgenommene Problemzonen (ich mag mein linkes Knie nicht). Egal, wie der Fall gelagert ist – nehmen Sie das Model 100 Prozent ernst, auch wenn Sie anderer Meinung zu der Problemzone sind.

Körperspannung

Ein gutes Posing benötigt immer Körperspannung vom Model. Das ist anstrengend und kann nicht permanent über Stunden gehalten werden. Also nie das Model eine Pose länger halten lassen als notwendig. Hier hilft das Zauberwort „Danke“, dass klar ist, dass diese Pose im „Kasten“ ist und das Model auch kurz entspannen kann.

Wichtig ist auch, dass immer klar ist, wann abgedrückt wird. Anzählen ist bei manchen Models extrem hilfreich. Dann wird auch die Luft aus dem Buch genommen, um eine sehr schlanke Figur zu zeigen. Das Klicken der Kamera ist hier auch ein hilfreiches Mittel.

Kopfhaltung

Passend zum Motiv.

Hals, Doppelkinn

Immer auf ein eventuell entstehendes Doppelkinn achten (Kopf wird nach hinten geschoben).

Schultern

Hier können wir viel mit Spannung arbeiten. Durch die heute Arbeitswelt tendieren viele dazu, die Schultern nach vorn zu klappen, weil die Rückenmuskulatur nicht mehr so gut ausgebildet ist. Teilweise ist das bei Frauen auch während der Pubertät antrainiert.

Also weder Schulter nach vorn klappen noch die Schultern hoch an die Ohren ziehen!

Nach oben gezogenen Schultern „verkürzen“ optisch den Hals. Gehen die Schultern nach unten, wirkt der Hals länger.

Schlüsselbeine

Sichtbare Schlüsselbeine bringen mehr Spannung ins Bild. Sind keine Schlüsselbeine sichtbar, haben wir bei einem schulterfreien Foto viel Fläche, die langweilig wirken kann.

Hohlkreuz

Leichtes Hohlkreuz bringt mehr Spannung, Dazu wird das Becken leicht gekippt. Dies bewirkt auch eine Streckung des Körpers. Schultern und Becken liegen auf einer Linie übereinander.

Arme

Über die Arme werden/können Führungslinien im Bild erzeugt werden! Diagonale Führungslinien bringen Spannung.

Dicke Oberarme

Sehr oft „produzieren“ Fotografen durch das nicht beachten von Posing-Fehlern optisch dick erscheinende Oberarme. Im folgenden Kapitel die Tipps, um in Zukunft optisch dicke Oberarme zu vermeiden.

Beide Hände auf gleicher Höhe

Beide Hände auf gleicher Höhe sieht meistens nicht gut aus und ergibt eine unschöne horizontale Linie, die das Auge aus dem Foto lenken kann.

Handhaltung

Hände zeigen Emotionen – in manchen Fällen und Kulturen mehr, in anderen Kulturen weniger (aber auch!).

Sichtbarer Handrücken bzw. Handinnenfläche

Wirken groß und wuchtig. Gerade bei Porträts von Frauen ist das ungeschickt. Hier wirken die Seiten grazil.

Bei Männern zum Zeigen von Stärke vielleicht (je nach Bildidee).

Werden Hände in der Nähe des Gesichts platziert, treten diese bei größer Fläche (Handrücken) schnell in Konkurrenz mit dem Gesicht! Die Aufmerksamkeit wird eventuell nicht auf den Schwerpunkt des Bildes gelenkt.

Je älter die Modelle sind, desto kritischer werden Hautveränderungen! Altersflecken, Venen, etc.

Finger

Gespreizte Finger ergeben viele Linien und sehen dann schnell verwirrend aus. Der Obergau sind verschränkte Finger von beiden Händen. Der Betrachter wird gezielt verwirrt!

Gespreizte Finger vermeiden! Leicht gebeugte Finger machen eine grazile Bildwirkung.

Optische Amputationen von Fingern oder Gliedern

Passiert optisch schneller, als man denkt und sieht unschön aus. Faust in die Seite

Keine Eindellungen produzieren

Durch aufgestützte Hände können unschöne Eindellungen entstehen – dies bitte vermeiden durch nur leichtes Auflegen (egal ob bei Gesicht oder Hüfte).

Bauch

Geübte Modelle können beim Foto gezielt die „Luft aus dem Bauch“ nehmen und so eine schlanke Pose anbieten. Dazu am besten anzählen, damit dem Model auch klar ist, wann abgedrückt wird.

Frontal meistens unvorteilhaft

Ein frontaler Stand ist unvorteilhaft, da Personen dadurch breiter wirken, wie diese wirklich sind. Erster Lösungsansatz: Frontal mit einem aufgestellten Bein bzw. gedrehten Bein.

Schenkel, platt gedrückte Oberschenkel

Bei sitzenden Posen unbedingt darauf achten, dass die Stuhlkante nicht die Schenkel breit drückt. Lösung: einfach als Model weiter vorn auf dem Stuhl sitzen, dass die Stuhlkante nach hinten rutscht oder das Bein anheben lassen (auf Fußspitzen stehen).

Posing-Fehler: Schenkel platt gedrückt
Posing-Fehler: Schenkel platt gedrückt

Oberschenkel, Wade

Entspannte Beine bedeuten auch weniger Kontur auf der Außenseite (Wade und Oberschenkel). Lösung für mehr Kontur: Gewicht auf das Standbein und das andere Bein ein wenig strecken.

Knie

Durchgestreckte Kniee sehen meistens unschön aus (besonders bei fülligeren Menschen). Lösung: gedrehte Körperstellung und leicht angewinkeltes vorderes Bein.

Füße

Gerade nach vorn ausgerichteten Fußspitzen sehen oft seltsam aus. Der normale Stand ist leicht nach außen gedreht.

Stabiler Stand wirkt selbstsicher – nach innen gedrehten Fußspitzen wirken schüchtern und unstabil. Immer für die Bildwirkung entsprechend ausrichten. Die Fußspitzen haben auch direkte Auswirkungen auf die Kniestellungen. Achten Sie bitte einmal auf die Kniestellung.

Angezogene Füße sind unentspannt (einfach einmal selbst probieren).

Gestreckte Füße machen ein Bein optisch länger und sehen dadurch auch schlanker aus.

Keine sichtbaren Fußsohlen (oder Schuhsohlen). Das sieht merkwürdig aus und gilt in manchen Ländern auch als Beleidigung.

Geschlossene Beine machen ein Model optisch dicker.

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