Porträtfotografie und Streiflicht – beeindruckende Fotos problemlos schießen
Wir wollen unser Modell mit einer dramatischen Lichtsetzung und daraus resultierenden beeindruckenden Porträtfotos überraschen. Dazu bietet sich Streiflicht an!
Wie im Hauptkapitel „die 5 ½ Licht-Setups für Porträtfotografie“ als letzte 3 Lichtsetups gezeigt, können wir beeindruckende Fotos sehr schnell und problemlos fotografieren über Streiflicht. Unser Streiflicht kann entweder als
- Kantenlicht,
- Splitlight oder
- Rembrandt-Licht genutzt werden.
Weil diese Art des Sehens ungewohnt ist, sind die fotografieren Porträts i.d.R. für den Betrachter etwas Besonderes.
Grundlagen und was benötigt wird für Streiflicht-Porträts
Wichtig sind eine dunkle Umgebung und ein Licht, dass unser Modell nur streift. Hierzu kann ein dunkler Vorhang vor dem Fenster verwendet werden, der nur einen Schlitz geöffnet ist oder per Blitzlicht und einem Striplight gearbeitet werden. Dieses Striplight (Streiflicht) gibt es für Aufsteckblitze und effektiver für große Blitzköpfe. Wichtig ist aber die Dunkelheit im Raum!
Die Lichtquelle wird schräg hinter unserem Fotomodell aufgestellt, damit das Licht das Gesicht nur streift. Für die Aufstellung der Lichtquelle bitte das Hauptkapitel ansehen.
Je nach Winkel von unserer Lichtquelle und wie das Gesicht gedreht ist, bekommen wir mehr oder weniger zu sehen. Das zweite Auge ist bereits im Dunkeln. Bei obigem Foto haben wir einen Übergang zwischen Kantenlicht und Splitlight. Streiflicht kann also unterschiedlich einsetzt werden.
Das Auge beim Porträt und die besondere Lichtbrechung
Im folgenden Foto sieht man sehr schön, dass rechts im fast schon dunklen Bereich, der neben Iris und Pupille liegt, durch die Rundung des Auges ein heller sichelförmiger Lichtstreifen beim entsprechenden Lichteinfall auftauchen kann. Das erhöht die Spannung und der Betrachter sieht mehr, als er von der Realität gewohnt ist.
Die Faszination von der Farbe der Augen – die Iris
Besondere Spannung und Pfiff erhält das Foto durch das präzises Fokussieren Iris des Auges. Eigentlich ja auf die Mitte des Auges, also auf die schwarze Pupille. Hier ist es aber deutlich schwere, den Schärfepunkt exakt zu legen. Also einfach auf die Iris mittig scharf stellen. Damit steht und fällt das Foto. Wir haben unter Umständen eine sehr geringe Tiefenschärfe! Im Beispiel ist bereits die Nasenspitze wieder unscharf.
Ausschnitt unseres Fotos mit Streiflicht.
Das starke Männerporträt einfach fotografieren
Besonders durch das dramatische Streiflicht bekommen wir sehr starke Männerporträts! Im folgenden Porträt wird mit dem Trick gearbeitet, dass leicht von unten fotografiert wird. Der Blick geht bei diesem Foto unbestimmt in die Ferne.
Die Gefahren des Streiflichts
Das Sprichwort „wo Licht ist, ist auch Schatten“ wird hier umso mehr deutlich, da das Streiflicht jede Hautunebenheit sichtbar macht. Hat jemand unreine Haut oder Falten, betont diese Lichtsetzung dies extrem.
Daher sollte man darauf achten, für wen dieses Lichtsetzung von Vorteil ist und wen man unter Umständen vor den Kopf stößt. Hier kann durchaus Bildbearbeitung unabdingbar werden, um ein Pickel zu entfernen, um aus einem guten Foto ein großartiges Bild zu machen.
Eine weitere Gefahr liegt darin, dass die Schärfe nicht exakt auf dem Auge liegt. Hier unbedingt beim Fotografieren darauf achten!
Viel Spaß beim Testen und Probieren.
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