Das perfekte Porträt: Wahrnehmung lenken beim Foto
Das Verständnis, durch was unsere Wahrnehmung visuell gelenkt wird, ist zentral für ein perfektes Porträt. Hier die Zusammenhänge für bessere Fotos.
Die Mitte der Aufnahme
Unser Blick geht in die Bildmitte und dann arbeiten wir uns nach außen vor. Dabei streift unser Blick in Form eines Z über das Foto. Diese Betrachtungsweise gilt für unseren Kulturkreis, in dem man von links nach rechts schreibt. Gehört man einem anderen Kulturkreis an (Schreibweise von oben nach unten oder von rechts nach links) wird sich auch die Betrachtungsweise einer Aufnahme ändern.
Auch wenn viele bei Fotos, in denen das Motiv in der Mitte platziert ist, aufstöhnen und über Gestaltungsregeln reden, dass die Mitte langweilig ist. Ja und Nein. Erst einmal schauen wir uns die übliche Wahrnehmung an und können dann daraus Schlüsse für unsere Art zu fotografieren ziehen!
Der hellste Bildteil:
Wir werden wie die Motten vom Licht und dem hellsten Bildteil angezogen. Hier haben wir eine sehr einfache Möglichkeit, die Wahrnehmung auf den wichtigsten Bildteil zu lenken.
Oder anderes herum gesehen. Taucht im Hintergrund ein sehr heller Bildteil auf, wird unsere Aufmerksamkeit von diesem abgelenkt und das eigentliche Motiv erhält weniger Beachtung.
Kontrast/Dynamik:
Wie schon bei Helligkeit wird unsere Aufmerksamkeit durch Kontrast bzw. Dynamik angezogen. Kurz gesagt ist damit der Unterschied zwischen Hell und Dunkel gemeint. Dabei kann es sowohl um einen Helligkeitskontrast als auch einen Farbkontrast handeln. Hier funktionieren Komplementärfarben hervorragend.
Saturation: Hochgesättigte Farben
Je mehr Sättigung der Farbe vorliegt, desto mehr Aufmerksamkeit bekommt der Bildteil. Unser Auge springt auf die gesättigten Farben an. Ist da ganze Foto übersättigt, geht der Effekt nach hinten los. Der Betrachter flüchtet! Das sind gezielte Bereiche, die mit gesättigten Farben ausgestattet sind, eine perfekte Vorgehensweise.
Warme Farben funktionieren im Vergleich zu kalten Farben besser.
Gesichter:
Wir lieben es, in ein Gesicht zu sehen. Dabei gibt es eine Rangfolge, welche Art von der Darstellung eines Gesichtes wir mehr Gewicht mitgeben.
- Gesichter mit Augenkontakt (zur Kamera, zum Betrachter)
- Gesichter ohne Augenkontakt (wir folgende er Blickrichtung)
- Gesichter, auch wenn diese nicht scharf sind
- Hinterkopf (also kein Gesicht)
- Personen mit verdeckten/zum Teil verdeckten Gesicht
Muster:
Muster, die so in der natürlichen Umgebung nicht vorkommen, erzeugen Interesse. Dabei suchen wir auch mit Vorliebe den Bruch im Muster, den Ausreiser, das untypische im typischen Muster. Anomalien sind visuell spannend.
Zielsetzung hinter Foto
Was ist der Zweck der Fotoaufnahme? Erzählt das Foto eine Geschichte?
Bei dramatischen Porträts werden gerne als Kochzutaten „Dunkelheit“, Kontrast, Schatten, Stimmung und Ausdruck verwendet.
Als Fotograf muss man die eigene Wahrnehmung schärfen für die Stimmungen, die durch Licht und Schatten und Kontraste und Farben im Augenblick entstehen und diese dann auf dem Foto einfangen.
Die Qualität des Lichtes macht das Foto
Passend zur gewünschten Stimmung einer Aufnahme, sollte das passende Licht gewählt und eingesetzt werden.
Was haben wir Grundsätzlich für Licht?
Hartes und weiches Licht
Hier betrachten wir die Art des Lichtes. Ein Kriterium ist, ob es sich um hartes oder weiches Licht handelt.