Glanzlichter in den Augen für ausdrucksstarke Porträtfotos
Glanzlichter, auch Spitzlichter genannt, sind die Lichtreflexe, die sich auf glänzenden oder spiegelnden Flächen bilden. Hier sieht man besonders bei Augen diese Lichtreflexe, da Augen durch Ihren Aufbau Licht als Glanzlichter reflektieren. Das Vorhandensein bzw. das Fehlen der Glanzlichter macht einen sehr großen Unterschied bei einem Foto aus! Im folgenden Beispiel sehen wir das gleiche Model einmal mit Glanzlichtern in den Augen und einmal ohne. Das Foto mit Glanzlichter wirkt sofort lebendiger und freundlicher – dabei wurde bei dem Beispielfoto darauf geachtet, dass weder Gesichtsausdruck noch Licht sich verändern.
Wie kommt der lebendige Eindruck durch die Glanzlichter zustande?
Ein gesundes Auge hat durch den Tränenfilm, der die Hornhaut bedeckt und vor Austrocknen schützt. Diese Flüssigkeit bewirkt Glanzlichter, wenn punktförmiges Licht auf ein Auge fällt. Weiterhin sehen wir normalerweise neben der bunten Iris dann den weißen Körper des runden Auges. Durch die Form erhalten wir eine punktförmigen Lichtreflex.
Ist jemand krank, kann sich das Reflexionsverhalten ändern. Auch sieht man eine rote oder gelbe Verfärbung, wenn z.B. Leberprobleme vorliegen.
Wenn ein Lebewesen tot ist, „erlischt das Licht im Auge“ und man bekommt weite starre Pupillen. Realistisch betrachtet gibt es keinen Tränenfilm mehr und das Auge trocknet aus und reflektiert Licht nicht mehr wie gewohnt.
Daher der lebendige, gesunde Eindruck durch Glanzlichter in den Augen.
Und diese Glanzlichter möchte man beim Fotografieren gezielt „setzen“.
Form der Glanzlichter
Als natürliche Form der Glanzlichter wird ein runder Lichtreflex am besten aufgenommen. Hier sieht man gewissermaßen die runde Sonne. Sind wir in Räumen, können die Glanzlichter schnell die Form der hellen eckigen Fenster annehmen.
Die Lage der Glanzlichter
Dabei ist sowohl die Form als auch die Lage der Glanzlichter für die Wirkung in der Fotografie wichtig. Da wir von einer natürlichen Welt ausgehen, kommt Sonnenlicht als Lichtquelle meistens von oben. Daher ist die natürliche Lage der Glanzlichter oben. Natürlich gibt es andere Lichtquellen als das natürliche Licht der Sonne.
Wandern die Spitzlichter nach unten, dann erinnert dies schnell an Filmaufnahmen von einem Bösewicht.
Im folgenden Porträt als Beispielfoto haben wir durch eine Softbox viereckige Reflexionen im Auge des Models gezaubert, der auch noch von unten kommt. Der Eindruck ist auf jeden Fall interessant, weil es nicht unseren Sehgewohnheiten entspricht. Ob es für das Foto vorteilhaft ist, ist eine Frage des Geschmacks und was man mit dem Foto aussagen möchte.
Woher ein Glanzlicht nehmen, wenn es keines gibt?
Machen wir Fotos als Gegenlichtaufnahmen, haben wir wenig Licht in den Augen. Hier können wir mit Faltreflektoren arbeiten um Spitzlichter in den Augen zu erhalten.
Worauf soll man beim Fotografieren von Augen achten?
- Reflexionen im Auge (Glanzlichter, Spitzlichter)
- Form der Glanzlichter natürlich (wenn es zum Thema des Fotos passt)
- Lage der Glanzlichter meistens oben
- Glanzlichter in beiden Augen