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Fotolexikon B - das Nachschlagewerk zur Fotografie

In diesem Fotolexikon werden Fachbegriffe rund um die Fotografie erklärt und Fachwissen verschlagwortet und verknüpft. Sollten im Lexikon Begriffe fehlen, bitte mitteilen. Danke.

Back Button Focus Bajonett Balgengerät Beauty Dish (Lichtformer) Belichtung Belichtungsdreieck Belichtungskorrektur Belichtungszeit Bildrauschen Bildsensor Bildstabilisator Bit Blaue Stunde Blende Blendeneinstellring Blendenflecken Blendenstern Blitzschuh Blitzsynchronzeit Bokeh-Effekt Bowens Anschluss (Bowens Mount) Bulb Byte

Back Button Focus

Back Button Focus

Anstelle des halb durchgedrückten Auslöseknopfs wird die Funktion zum Fokussierens entkoppelt und auf einen Button auf der Rückseite der Kamera gelegt (daher der englische Begriff: Back = hinten, Button = Taste, Knopf). Dies kann durchaus Vorteile haben, wenn man z.B. verschiedene Autofokus-Funktionen wie den kontinuierlichen Autofokus, den normalen Autofokus und/oder den Eye-Tracking-Fokus auf verschiedene Tasten auf der Rückseite legt und so einen schnellen Zugriff auf diese Funktionen hat. In einigen Fällen kann die Trennung der Funktion „Autofokus aktivieren“ und Auslösen (Foto aufnehmen) einen weiteren Vorteil bieten: Dadurch bleibt eine eingestellte Schärfenebene trotz erneuten Betätigen des Auslösers erhalten. Es kann dann über einen meistens auf der Kamerarückseite belegten Button (daher die Bezeichnung Back-Focus-Button) der Autofokus gezielt aktiviert werden. Dies kann gerade bei Porträt, Sport und bei Tieraufnahmen von Vorteil sein. Es ist abhängig, in wie weit es zur eigenen Arbeitsweise passt.

Bajonett

Bajonett

Bei Kameras mit Wechseloptiken muss der Verschluss besondere Qualitätsmerkmale haben, damit die optische Leistung des Objektives nicht verschlechtert wird. Dazu wird als Objektivanschluss ein Bajonett verwendet, das das Objektiv nach dem Drehen und Einrasten sicher hält und für die exakte Platzierung sorgt.

Die Objektivanschlüsse sind sehr oft von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich und somit können Objektive nicht einfach gewechselt werden. Teilweise helfen Adapter.

Balgengerät

Balgengerät

Durch das Balgengerät erhält der Fotograf in der Länge variierbare lichtdichte Verbindungen zwischen Kamera und Objektiv. Der Vorteil davon ist, dass der Abbildungsmaßstab vergrößert wird, was für die Makrofotografie geschickt sein kann. Allerdings verringert sich auch die Lichtmenge durch die größere Bildweite.

Unter dem Balgen versteht man eine lichtdichte und flexible Verbindung. Der Balgen ist meistens beweglich auf Schienen angebracht.

Alternative kann die Retrostellung sein. Wobei oft auch Balgengeräte die Anbringung über die Retrostellung erlauben.

Beauty Dish (Lichtformer)

Beauty Dish (Lichtformer)

Der Beauty Dish (engl. dish = die Schale) ist ein Lichtformer und wird sehr oft in der Porträt- und Modefotografie eingesetzt. Daher auch der Zusatz „beauty“. Das Licht wirkt sehr natürlich und der Lichtreflex im Auge entspricht dem der Sonne – rund. Wir haben damit einen weitwinkeligen, flachen Lichtformer.

Aufbau des Beauty Dishes

Diesen Lichtformer gibt es in verschiedenen Größen. Üblich sind runde Durchmesser zwischen 40 und 50 Zentimeter. Es gibt auch größere Beauty Dishes, wobei hier schnell der Vorteil des einfachen Transportes verloren geht.

Vor der Schale, die meistens pulverbeschichtet in der Farbe weiß gefertigt ist (oder silber) befindet sich eine kleine runde Scheibe, die das Licht in die Schale reflektiert. Dadurch ist die kompakte Bauform möglich.

Ist der Beauty Dish in weiß gefertigt, ist das Licht weicher und gleichmäßiger als in der silbernen Bauart. Zusätzlich kann eine Wabe vor dem Beauty Dish angebracht werden, was ein gerichtetes Licht erzeugt.

Art des Lichtes eines Beauty Dishes

Der Beauty Dish bietet einen Mittelweg zwischen hartem Licht (wie bei Nutzung eines Reflektors) und weichem Licht (wie bei Einsatz einer Softbox).

Einsatz des Beauty Dishes

Ein Beauty Dish wird eingesetzt bei:

  • Porträtfotografie
  • Modefotografie
Belichtung

Belichtung

Als Belichtung versteht man in der Fotografie die Menge an Licht, die der Kamerasensor bei einer Aufnahme erhält. Diese Menge wird bestimmt über die Belichtungszeit (wie lange Licht eindringt), die Blende (wie viel Licht auf einmal eindringen kann) und den ISO-Wert (wie sensibel der Sensor ist).

Beim Einstieg in die Fotografie dreht sich alles um die korrekte Belichtung. Hier vertrauen viele Einsteiger auf die Automatik ohne zu realisieren, dass diese öfters daneben liegt und die Bildstimmung leider ruiniert.

Belichtungsdreieck

Belichtungsdreieck

Das Belichtungsdreieck beschreibt das Zusammenspiel der drei Werte von Blende, Belichtungszeit und ISO-Wert. Wer das Belichtungsdreieck der Fotografie verstanden hat, hat die Technik verstanden und kann sich auf die Bildgestaltung konzentrieren!

Einen ausführlichen Artikel über das Belichtungsdreieck gibt es im Tutorial.

Belichtungskorrektur

Belichtungskorrektur

Über die Belichtungskorrektur kann ein Foto heller oder dunkler aufgenommen werden. Über ein Drehrad oder eine +/- Taste kann die Belichtung meisten zwischen -3 und +3 verändert werden. Dies kann notwendig werden, wenn die Kamera die Lichtsituation falsch einschätzt. Das kann sehr schnell z.B. bei Schneelandschaften der Fall sein. Zur Kontrolle bietet sich das Histogramm an.

Belichtungszeit

Belichtungszeit

Über die Belichtungszeit wird die Belichtungsdauer (engl. exposure time) festgelegt. Je länger Licht auf den Bildsensor fällt, desto heller wird das Motiv abgebildet. Hier wird die Lichtmenge durch die Blendenöffnung begrenzt. Zusammen also mit der Blendenzahl ergibt sich die Lichtmenge (engl. exposure value, EV). Diese Lichtmenge sollte für ein korrekt belichtetes Fotos sorgen (hier spielt die Empfindlichkeit (ISO) auch eine Rolle).

Im Zusammenhang mit der Belichtungszeit fällt auch der Begriff der Verschlusszeit.

Bildrauschen

Bildrauschen

Beim Bildrauschen tritt eine Verschlechterung der Bildqualität auf, die sich durch zwei verschiedene Arten des Rauschens, in der Helligkeit oder der Farbe, bemerkbar machen:

  • Helligkeitsrauschen
  • Farbrauschen

Ein größerer ISO-Wert führt zu vermehrten Bildrauschen durch das Verstärken des elektronischen Signals des Bildsensors.

Bildsensor

Bildsensor

Der Bildsensor wandelt ankommendes Licht in digitale Informationen um.

Siehe Kapitel Bildsensor

Bildstabilisator

Bildstabilisator

Um das Verwackeln der Kamera auszugleichen, werden optisch-mechanische Systeme in der Kamera oder im Objektiv verbaut. Je länger die Brennweite ist, desto vorteilhafter ist das Vorhandensein des Bildstabilisators.

Bei den ausgefeilten heutigen Systemen sind Fotos unter schlechten Lichtsituationen aus der Hand (ohne Stativ) möglich, von denen man vor Jahren nicht zu träumen wagte!

Wird ein Stativ genutzt, sollte der Bildstabilisator ausgeschaltet werden, da es sonst unter ungünstigen Bedingungen zum Aufschwingen kommt (also genau das Gegenteil dessen, was man gerne möchte).

Bit

Bit

Die Abkürzung Bit steht für das englische Binary Digit (ein Kofferwort) in der Bedeutung von zweiwertige Ziffer (die „0“ oder die „1“). Wir haben damit die kleinste digitale Einheit, die entweder 0 oder 1 ist. Aus 8 Bits entsteht ein Byte und dieses kann durch 2 hoch 8 möglichen Kombinationen dann 256 Zeichen darstellen.

Blaue Stunde

Blaue Stunde

Während der blauen Stunde gibt es eine besonders kräftige blaue Färbung des Himmels. Bildgestalterisch harmoniert das Blau besonders gut mit der Komplementärfarbe Orange/Gelb der Lichter von Städten und Häusern.

Das Blau wird für die Kamera besser sichtbar als für das menschliche Auge. Auch mag den einen oder anderen irritieren, dass die Stunde nicht exakt 60 Minuten lang ist. Der Zeitraum ist abhängig von Breitengrad und Jahreszeit.

Auch morgens gibt es eine blaue Stunde.

Blende

Blende

Hier stolpern wir im Deutschen über einen mehrdeutigen Begriff. Wenn ein Fotograf von der Blende spricht, kann entweder

  • die Blendenöffnung
  • oder die Blendenzahl

gemeint sein.

Die Blendenöffnung

Bei der Blendenöffnung handelt es sich um die Öffnung im Objektiv – oder ganz einfach gesagt, wie viel Licht auf einmal durch ein in-der-Größe-verstellbares Loch fallen kann. Die Möglichkeit zum Verstellen nennt sich Blendenverschluss. Dieser wird technisch meistens über einen Lamellenverschluss umgesetzt, was im folgenden Foto schön zu sehen ist:

Lamellenverschluss der Blende

Lamellenverschluss der Blende

Die Blendenzahl

Weil man gerne etwas misst und Objektive vergleichen möchte, gibt es die Blendenzahl. Verwirrend ausgedrückt, ist die Blendenzahl „die relative Öffnung des Objektivs zu der Brennweite“. Diese wird in verschiedenen Schreibweisen angegeben – inhaltlich ist es immer das gleich. Hier am Beispiel der Blendenzahl 2,8

  • f/2,8
  • 1:2,8
  • 1/2,8
  • f/2,8
  • F 2,8

Das „f“ steht für das englische Wort „fraction“, was nichts anderes als Bruchteil bedeutet.

Abbildung: Blendenzahlen und Größe der Blendenöffnung

Abbildung: Blendenzahlen und Größe der Blendenöffnung

Und weil Fotografen schnell zum Punkt kommen, wird dann nur noch von der „Blende 2,8“ gesprochen.

Wichtig dabei ist einfach: Je kleiner die Blendenzahl, desto größer ist das Loch (in Relation zur Brennweite), durch das das Licht fallen kann. Sprich: mehr Licht. Und die Option für mehr Licht ist immer gut. Daher kosten Objektive mit kleiner Blendenzahl mehr.

Alle Informationen unter: Kapitel die Blende

Blendeneinstellring

Blendeneinstellring (kurz Blendenring)

Der Blendeneinstellring dienst zur manuellen Einstellung der Blendenzahl direkt am Objektiv. Der Blendenring ist mit den Blendenzahlen beschriftet, teilweise auch 1/2 oder 1/3 Schritte. Durch den Blendeneinstellring ist eine sehr schnelle Veränderung der Blendenzahl möglich. Viele digitale Kameras verfügen nicht über einen Blendeneinstellring, sondern die Blendenzahl muss über ein Menü eingstellt werden.

Blendenflecken

Blendenflecken

Siehe Lens Flare

Blendenstern

Blendenstern

Der Effekt eines Blendensterns entsteht bei kleiner Blendenöffnung (große Blendenzahl) und einer punktuellen Lichtquelle (wie z.B. die Sonne). Physikalisch brechen sich die Strahlen des Lichts an den Blendenlamellen (daher ist auch die kleine Blendenöffnung notwendig). Die Lichtquelle wird auf unserem Foto nicht rund sondern als sternförmige Lichtquelle abgebildet. Daher auch der Begriff des Blendensterns. Die Anzahl der Strahlen unseres Sterns ist abhängig von der Anzahl der Blendenlamellen.

Die Effekte des Blendensterns sind auch sehr schön bei Abend und Nachtaufnahmen in einer Stadt mit vielen punktuellen Lichtquellen zu sehen. Hierbei wird ein Stativ notwendig sein, da durch die kleine Blendenöffnung eine sehr lange Belichtungszeit benötigt wird.

Blitzschuh

Blitzschuh

Der Blitzschuh (engl. hot shoe) oder Zubehörschuh (engl. cold shoe) stellt sowohl eine mechanische als auch elektronische Verbindung zu externen Geräten wie Blitzgeräten, externen Suchern und Entfernungsmessern dar.

Über den Standard-Mittenkontakt-Blitzschuh kann ein angeschlossenes Blitzlicht beim Auslösen des Verschlusses gezündet werden.

Die Kontakte können sich von Hersteller zu Hersteller unterscheiden! Somit sind Blitze i.d.R. nicht zwischen den Systemen wechselbar.

Blitzsynchronzeit

Blitzsynchronzeit

Die Blitzsynchronzeit ist die kürzeste Belichtungszeit, bei welcher der Kameraverschluss komplett geöffnet ist. Alle schnelleren Belichtungszeiten ergeben Abschattungen durch den Verschlussvorhang, der sich bereits wieder schließt und den Bildsensor abdeckt. Im Foto sind dann dunkle Bereich am oberen oder unteren Rand zu sehen.

Bokeh-Effekt

Bokeh-Effekt

Das Wort „Bokeh" kommt aus dem Japanischen mit der Bedeutung „unscharf, verschwommen“ und steht für die Qualität und Anmutung des Erscheinungsbilds des Unschärfebereichs. Dieser unscharfe Bereich wird zur Kunstform.

Durch Unschärfekreise und eine offene Blendenöffnung (große Blendenöffnung - kleine Blendenzahl) werden im Hintergrund aus hellen Lichtquellen runde helle Flecken. Hier haben wir das Gegenteil des Blendensterns.

Das Aussehen des Bokeh ist abhängig von den Lamellen. Je runder (also größere Anzahl von Lamellen) die Blendenöffnung ist, desto runder auch das Bokeh. Natürlich können wir das Bokeh auch ändern, wenn wir über Schablonen fotografieren. Im Kurs wird hierzu aus jedem Lichtpunkt ein Herz als Bokeh erzeugt. Einfach einmal das Kapitel Bokeh-Effekt mit Herzen: Valentinstags-Shooting mit Lichtpunkten in Herzform ansehen.

Bowens Anschluss (Bowens Mount)

Bowens-Anschluss (Bowens Mount)

Lichtformer müssen an die Lichtquelle (Dauerlicht, Blitzköpfe) montiert werden. Dazu gibt es verschiedene Systeme. Vorteilhaft sind Systeme, die herstellerübergreifend funktionieren und somit den Anbietermarkt für weitere Anbieter öffnen.

Hierzu gehört der sogenannte Bowens-Anschluss (Bowens Mount). Dieser ist mit drei „Nasen“ am Anschluss ausgestattet und wird mit einer Drehbewegung ähnlich wie beim Objektiv-Bajonettverschluss an der Lichtquelle eingerastet.

Bulb

Bulb

Die Belichtungszeit kann im Bulb-Modus durch das Drücken und Halten des Auslösers an der Kamera bestimmt werden. Viele Kameras bieten als längste einstellbare Belichtungszeit nur 30 Sekunden an. Wenn man nun mehr als 30 Sekunden belichten möchte, bietet sich der Bulb-Modus an. Von Vorteil ist die Verwendung eines Fernauslösers, der oft auch eine Einrasttaste für genau diesen Bulb-Modus bietet.

Herkunft der Bezeichnung Bulb: Früher wurde die Fernauslösung über einen Blasebalg technisch gelöst. Und genau dieser hat die englische Bezeichnung „bulb“. Dies hat sich als Bezeichnung für den Modus gehalten. Auf den meisten Kameras findet sich ein „B“ für diesen Bulb-Modus.

Byte

Byte - Maßeinheit für Speicherplatz

Ein Byte setzt sich aus 8 Bits zusammen und kann somit 2 hoch 8 = 256 mögliche Werte darstellen. Diese Speichermenge reicht für Fotos natürlich nicht. Daher benötigte man die größeren Mengen:

  • Kilobyte (kB) = 1.000 = 103
  • Megabyte (MB) = 1.000.000 = 106
  • Gigabyte (GB) = 1.000.000.000 = 109
  • Terabyte (TB) = 1.000.000.000.000 = 1012
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