In diesem Fotolexikon werden Fachbegriffe rund um die Fotografie erklärt.
Bei Kameras mit Wechseloptiken muss der Verschluss besondere Qualitätsmerkmale haben, damit die optische Leistung des Objektives nicht verschlechtert werden. Dazu werden als Objektivanschluss ein Bajonett verwendet, das das Objektiv nach dem drehen und einrasten sicher hält und für die exakte Platzierung sort.
Die Objektivanschlüsse sind sehr oft nach Hersteller zu Hersteller unterschiedlich und somit können Objektive nicht einfach gewechselt werden. Teilweise helfen Adapter.
Als Belichtung versteht man in der Fotografie die Menge an Licht, die der Kamerasensor bei einer Aufnahme erhält. Diese Menge wird bestimmt über die Belichtungszeit (wie lange Licht eindringt), die Blende (wie viel Licht auf einmal eindringen kann) und dem ISO-Wert (wie sensible die Sensor ist).
Beim Fotografieren dreht sich beim Einstieg alles um die korrekte Belichtung. Hier vertrauen viele Einsteiger auf die Automatik ohne zu realisieren, dass diese öfters daneben liegt und die Bildstimmung leider ruiniert.
Über die Belichtungszeit wird die Belichtungsdauer (engl. „exposure time“) festgelegt. Je länger Licht auf den Bildsensor fällt, desto heller wird das Motiv abgebildet. Hier wird die Lichtmenge durch die Blendenöffnung begrenzt. Zusammen also mit der Blendenzahl ergibt sich die Lichtmenge (engl. exposure value, EV). Diese Lichtmenge sollte für ein korrekt belichtetes Fotos sorgen (hier spielt die Empfindlichkeit (ISO) mit eine Rolle).
Im Zusammenhang mit der Belichtungszeit fällt auch das Wort der Verschlusszeit.
Der Bildsensor wandelt ankommendes Licht in digitale Informationen um.
Siehe Kapitel Bildsensor
Um das Verwackeln der Kamera auszugleichen, werden optisch-mechanische Systeme in der Kamera oder im Objektiv verbaut. Je länger die Brennweite ist, desto vorteilhafter ist das Vorhandensein des Bildstabilisators.
Bei den ausgefeilten heutigen Systemen sind Fotos unter schlechten Lichtsituationen aus der Hand möglich, von denen man vor Jahren nicht zu träumen wagte!
Wird ein Stativ genutzt, sollte der Bildstabilisator ausgeschaltet werden, da es sonst unter ungünstigen Bedingungen zum Aufschwingen kommt (also genau das Gegenteil von dem, was man gerne möchte).
Beim Bildrauschen tritt eine Verschlechterung der Bildqualität auf, die durch folgende zwei Arten des Rauschens sich in der Helligkeit oder der Farbe bemerkbar machen:
Ein größerer ISO-Wert führt zu vermehrten Bildrauschen durch das Verstärken des elektronischen Signals des Bildsensors.
Während der blauen Stunde erhalten wir eine besondere kräftige blaue Färbung des Himmels. Bildgestalerisch harmoniert das Blau besonders gut mit der Komplementärfarbe orange/gelb der Lichter von Städten und Häusern.
Das blau wird für die Kamera besser sichtbar als für das menschliche Auge. Auch mag den einen odere anderen iritieren, dass die Stunde nicht exakt 60 Minuten ist. Der Zeitraum ist abhängig von Breitengrad und Jahreszeit.
Auch morgends gibt es eine blaue Stunde.
Hier stolpern wir im Deutschen über einen mehrdeutigen Begriff. Wenn ein Fotograf von der Blende spricht, kann entweder
gemeint sein.
Bei der Blendenöffnung handelt es sich um die Öffnung im Objektiv – oder ganz einfach gesagt, wie viel Licht auf einmal durch ein in der Größe verstellbares Loch fallen kann. Die Möglichkeit zum Verstellen nennt sich Blendenverschluss. Dieser wird technisch meistens über einen Lamellenverschluss umgesetzt, was im folgenden Foto schön zu sehen ist:
Lamellenverschluss der Blende
Weil man gerne etwas misst und Objektive vergleichen möchte, gibt es die Blendenzahl. Verwirrend ausgedrückt ist „die Blendenzahl die relative Öffnung des Objektivs zu der Brennweite“. Diese wird in verschiedenen Schreibweisen angegeben – inhaltlich ist es immer das gleich. Hier am Beispiel der Blendenzahl 2,8
Das „f“ steht für das englische Wort „fraction“, was nichts anderes wie Bruchteil bedeutet.
Abbildung: Blendenzahlen und Größe der Blendenöffnung
Und weil Fotografen schnell zum Punkt kommen, wird dann nur noch von der „Blende 2,8“ gesprochen.
Wichtig dabei ist einfach: je kleiner die Blendenzahl ist, desto größer ist das Loch (in Relation zur Brennweite), wo das Licht durchfallen kann. Sprich, mehr Licht. Und die Option für mehr Licht ist immer gut. Daher kosten Objektive mit kleiner Blendenzahl mehr.
Alle Informationen unter: Kapitel die Blende
Der Effekt eines Blendensterns entsteht bei kleiner Blendenöffnung (Große Blendenzahl) und einer punktuellen Lichtquelle (wie z.B. die Sonne). Physikalisch brechen sich die Strahlen des Lichts an den Blendenlamellen (daher ist auch die kleine Blendenöffnung notwendig). Die Lichtquelle wird auf unserem Foto nicht rund sondern als sternförmige Lichtquelle abgebildet. Daher auch der Namen des Blendensterns. Die Anzahl der Strahlen unseres Sterns ist abhängig von der Anzahl der Blendenlamellen.
Die Effekte des Blendensterns sind auch extrem schön bei Abend und Nachtaufnahmen in einer Stadt mit vielen punktuellen Lichtquellen zu sehen. Hierbei wird ein Stativ notwendig sein, da durch die kleine Blendenöffnung eine sehr lange Belichtungszeit entsteht.
Das Belichtungsdreieck beschreibt das Zusammenspiel der 3 Werte von Blende, Belichtungszeit und ISO-Wert. Wer das Belichtungsdreieck der Fotografie verstanden hat, hat die Technik verstanden und kann sich auf die Bildgestaltung konzentrieren!
Einen ausführlichen Artikel über das Belichtungsdreieck gibt es im Tutorial.
Die Blitzsynchronzeit ist die kürzeste Belichtungszeit, bei welcher der Kameraverschluss komplett geöffnet ist. Alle schnelleren Belichtungszeiten ergeben Abschattungen durch die den Verschlussvorhang, der bereits sich wieder schließt und den Bildsensor abgedeckt. Im Foto sind dann dunkle Bereich am oberen oder unteren Bereich zu sehen.
Das Wort Bokeh kommt aus dem Japanischem mit der Bedeutung „unscharf, verschwommen“ und steht für die Qualität und Anmutung und Erscheinungsbilds des Unschärfebereichs. Dieser unscharfe Bereich wird zur Kunstform.
Durch Unschärfekreise und einer offenen Blendenöffnung (großer Blendenöffnung - kleine Blendenzahl) wird im Hintergrund aus hellen Lichtquellen runde helle Flecken. Hier haben wir das Gegenteil vom Blendenstern.
Das Aussehen des Bokeh ist abhängig von den Lamellen. Je runder (also größere Anzahl von Lamellen) die Blendenöffnung ist, desto runder auch das Bokeh. Natürlich können wir das Bokeh auch ändern, wenn wir über Schablonen fotografieren. Im Kurs werden hierzu aus jedem Lichtpunkt ein Herz als Bokeh erzeugt. Hierzu einfach einmal das Kapitel Bokeh-Effekt mit Herzen: Valentinstags-Shooting mit Lichtpunkten in Herzform ansehen.
Lichtformer müssen an die Lichtquelle (Dauerlicht, Blitzköpfe) montiert werden. Dazu gibt es verschiedene Systeme. Vorteilhaft sind System, die Herstellerübergreifend funktionieren und somit den Anbietermarkt für weitere Anbieter öffnet.
Hierzu gehört der sogenannte Bowens Anschluss (Bowens Mount). Dieser ist mit 3 „Nasen“ am Anschluss ausgestattet und wird mit einer Drehbewegung ähnlich wie beim dem Objektiv-Bajonettverschluss bei der Lichtquelle eingerastet.
Die Belichtungszeit kann im Bulb-Modus durch das Drücken und Halten des Auslösers an der Kamera bestimmt werden. Viele Kameras bieten als längste einstellbare Belichtungszeit nur 30 Sekunden an. Wenn man nun mehr als 30 Sekunden belichten möchte, bietet sich der Bulb-Modus an. Von Vorteil ist die Verwendung eines Fernauslösers, die oft auch eine Einrasttaste für genau diesen Bulb-Modus bieten.
Herkunft der Bezeichnung Bulb: früher wurde die Fernauslösung über einen Blasebalg technisch gelöst. Und genau dieser hat die englische Bezeichnung „bulb“. Dies hat sich als Bezeichnung für den Modus gehalten. Auf den meisten Kameras findet sich ein „B“ für diesen Modus.