Fotolexikon R - das Nachschlagewerk zur Fotografie
In diesem Fotolexikon werden Fachbegriffe rund um die Fotografie erklärt und Fachwissen verschlagwortet und verknüpft. Sollten im Lexikon Begriffe fehlen, bitte mitteilen. Danke.
Randabschattung (Vignettierung) RAW (Dateiformat) Rembrandt-Licht Retroadapter Retrostellung RGB-Farbmodell Ringblitz Ringlicht Rolling-Shutter-Effekt- Randabschattung (Vignettierung)
Randabschattung (Vignettierung)
Fotos mit einer Randabschattung werden zum Rand hin dunkler. Dieser Helligkeitsabfall kann verschiedene Ursachen haben:
- Objekt ist nicht besonders gut gewählt, bei Weitwinkelobjektive können hier mehr Probleme auftreten
- Bildsensor verursacht die Probleme
- Fehlerhafte Streulichtblende (die nicht zum Objektiv passt) schattet die Ränder ab
- genutzte aufgesetzte Filter mit zu tiefen Fassungen - einfach einmal entfernen und nochmals testen
Teilweise möchte man als Fotograf auch diesen Bildlook, um alte Fotografien zu simulieren (früher war das Problem deutlich häufiger). Dazu wird dann die Randabschattung per Bildbearbeitung hinzugerechnet.
Siehe Vignettierungskorrektur
- RAW (Dateiformat)
RAW
RAW steht für das englische Wort „raw“ und bedeutet „roh“. Die Daten werden also unbearbeitet und roh wie sie sind, abgespeichert. Man spricht von einem Rohdatenformat.
Das Rohdatenformat RAW zeichnet sich dadurch aus, dass es unkomprimiert ist und alle Informationen des Bildsensors unbearbeitet in der RAW-Datei abgespeichert werden. Dies hat den Vorteil, dass bei der Bildbearbeitung viele Möglichkeiten bestehen und zusätzlich ein größerer Dynamikumfang vorhanden ist. Auch liegt die von der Kamera maximal lieferbare Qualität vor: JPEG erlaubt nur 8 Bit (= 256 Helligkeitsunterschiede pro Farbkanal) während 10, 12 oder 14 Bit an Helligkeitsinformation pro Farbkanal durch die Kamera geliefert werden (das sind 1.024 bis 16.384 Helligkeitsabstufungen) und in RAW gespeichert werden. So ist z.B. eine Änderung des Weißabgleiches ohne Qualitätsverlust möglich, was beim Dateiformat JPEG nicht möglich wäre.
Der Nachteil ist, dass auf jeden Fall vor der Nutzung des Bildes eine Entwicklung erfolgen muss. Dazu wird von den Herstellern entsprechende Software mitgeliefert, bzw. die meisten Bildbearbeitungstools unterstützen das RAW-Format. Die Dateigröße ist im Vergleich zu JPEG sehr groß, weil alle Daten unkomprimiert abgespeichert sind. Durch den zeitlichen Aufwand, den RAW-Dateien erfordern, ist für manche Fotografiebereiche dieses Dateiformat nicht geeignet. Sportfotografen müssen z.B. sofort ihre Fotos in die Redaktion übertragen.
Viele Kameras lassen die parallele Nutzung von RAW und JPEG zu. So werden dann einfach 2 Dateien auf der Speicherkarte gespeichert.
RAW und Kamerahersteller
Je nach Kamerahersteller ist das Dateiformat RAW unterschiedlich aufgebaut. Als Nutzer sieht man das als Erstes an den unterschiedlichen Dateiendungen der Dateien
- CR2 als Dateiendung nutzt Canon
- NEF (Nikon Electronic Format) oder NRW wird von Nikon genutzt
- ARW oder SRF oder SR2 bei Sony
- ORF oder ORI bei Olympus
- 3FR oder FFF bei Hasselblad
- DNG (Digital Negative) von Adobe Inc.
- Rembrandt-Licht
Rembrandt-Licht
In der Malerei von dem niederländischen Maler Rembrandt entwickelter Stil für die Lichtsetzung bei Porträts. Eine Gesichtshälfte verschwindet im Schatten, wobei das auf dieser Seite liegende Auge einen Lichtfleck hat. Dadurch entstehen sehr ausdrucksstarke und spannende Porträts.
Bei der Lichtsetzung nach Rembrandt wird vielfach einiges falsch gemacht. Alle Hintergründe und auf was man achten sollte, damit es eine perfekte Rembrandt-Lichtsetzung wird, ist im Kapitel Rembrandt-Licht beschrieben.
- Retroadapter
Retroadapter
Adapter (Umkehrring), um ein Objektiv in umgedrehter Position an der Kamera anzubringen (vor vorne ist, ist nun hinten). Durch den Einsatz der Retrostellung sind extreme Vergrößerungen mit normalen Objektiven möglich.
Es gibt den Unterschied, dass käufliche Retroadapter auch die elektronischen Kontakte zur Verfügung stellen. Eine Steuerung über die Kamera ist somit möglich (was aber nicht zwingend für gute Fotos notwendig ist).
Es gibt auf verschiedene Plattformen die Adapter als STL-Datei zum Selberdrucken für den 3D-Drucker. (Begriff Retroadapter Kamerahersteller)
Siehe auch den folgenden Begriff Retrostellung
- Retrostellung
Retrostellung
In der Retrostellung wird ein Objektiv umgekehrt an der Kamera angebracht. Dazu gibt es Umkehrringe, damit über das Filtergewinde das Objektiv an das Bajonett angebracht werden kann.
Zielsetzung der Retrostellung ist eine enorme Vergrößerung, was ideal für Makrofotografie ist. Technisch geschieht dies durch die Verlängerung des Abstands zwischen Linse und Bildsensor. Folgendes Foto ist durch die Retrostellung entstanden:
Durch die umgekehrte Anbringung stehen keine elektronischen Einstellungsmöglichkeiten des Objektivs mehr zur Verfügung! Daher an der laufenden Kamera die Blendenzahl einstellen und das Objektiv abnehmen (dann bleibt die Blende erhalten).
- RGB-Farbmodell
RGB-Farbmodell
In diesem Farbmodell werden die Primärfarben Rot, Grün und Blau genutzt. Aus den Anfangsbuchstaben Rot (r=red), Grün (g=green) und Blau (b=blue) ist die Bezeichnung des Farbmodells entstanden.
Es handelt sich um ein additives Farbmodell. Mischt man alle Farben zusammen, entsteht Weiß. Mit 8-Bit sind somit 256 · 256 · 256 (3 · 2 hoch 8) rund 16,8 Millionen Farbwerte abbildbar.
Die Anfänge der Farbfotografie wurden bereits 1861 von dem Physiker James Clerk Maxwell und dem Fotografen Thomas Hutton gelegt. Dazu wurde ein Foto unter Zuhilfenahme von 3 farbigen Filtern aufgenommen (also 3-mal).
- Ringblitz
Ringblitz
Der Ringblitz wird direkt um das Objektiv angebracht und „umrundet“ dieses. Vorteil des Ringblitzes ist ein weiches Licht mit schattenfreier Ausleuchtung. Der Ringblitz wird in der Makrofotografie eingesetzt, teilweise auch in der Porträtfotografie – allerdings sieht man in den Augen Donut-förmige Reflexionen, was teilweise als Stilmittel verwendet werden kann. Es kann aber auch sehr merkwürdig aussehen.
- Ringlicht
Ringlicht
Aufgebaut wie der Ringblitz aber über LED und meistens als Dauerlicht umgesetzt. Die Vor- und Nachteile sind dieselben wie beim Ringblitz mit weniger Lichtstärke.
- Rolling-Shutter-Effekt
Rolling-Shutter-Effekt
Effekt der Abhängig vom Verschluss bei der Aufnahme von Fotos vorkommen kann. Dieser tritt dann besonders in Erscheinung, wenn ein bewegtes Objekt fotografiert wird. Da nicht alle Pixel bei einer Digitalen Kamera gleichzeitig ausgelesen werden sondern je nach Aufnahmeeinstellungen Zeilenweise, kann es sein, dass ein aufgenommenes Objekt sich bereits weiter bewegt hat, wenn die folgenden Bildzeilen ausgelesen werden. Daher kommt es zu verschiebungen des bewegten Objektes auf dem fertigen Foto.
Der Effekt wird schön auf durch Animation veranschaulicht:
Dieser Effekt ist auch heute noch wichtig zu beachten! Besonders bei spiegellosen Kamerassystemen kann der Verschluss-Modus zu Problemen führen. Hier kann man über den rein elektronischen Verschluss stolpern. Wir haben zwar keinerlei Verschlussgeräusche mehr, aber es können neben den Bewegungsproblem z.B. Helligkeitsunterschiede im Foto auffallen, die Beispielsweise durch flackerndes LED-Licht verursacht werden (und viele LED-Lichter flackern, obwohl diese aussehen, als wären sie permanent an)!