Bokeh – gezielte Unschärfe für mehr Kreativität
Unter einem Bokeh versteht man die gezielte Unschärfe im Hintergrund eines Bildes (geht natürlich auch für den Vordergrund).
Das Bokeh entsteht durch ein lichtstarkes Objektiv (F2,8 oder kleiner) bei Verwendung der Offenblende (also am besten den kleinsten Blendenwert, was das Objektiv bietet). Hat man ein Objektiv mit Blendenwert F 1,4, dann diesen verwenden.
Besonders beeindruckend sind bei Nacht Lichtpunkte im Hintergrund. Diese werden dann zu runden Lichtscheiben. Hier bieten sich die Lichter der Stadt an oder zum daheim testen einfach Lichterketten.
Bokeh-Killer: elektronischer Verschluss-Modus/Auslöser-Modus
Sehr wichtig ist die Kenntnis, wie der Verschluss-Modus bzw. Auslöser-Modus bei der Kamera eingestellt ist. Besonders bei spiegellosen Kameras ist der elektronische Verschluss eingestellt und das Bokeh bekommen einen deutlichen „Schaden“ – einfach einmal testen! Oder wie es in der Anleitung meiner Kamera so schön steht: „Defokussierte Bildbereiche können unvollständig sein“.
Daher immer vorsichtig, wenn man von „aufnehmen ohne Verschlussgeräusch“ liest. Hier steht auch oft im Kleingedruckten der Kamera, dass bei flackernden Lichtquellen wie Leuchtstoff- oder LED-Lampen oder abrupten Bewegungen des Motivs unschöne Ergebnisse resultieren! Der Effekt tritt gerne bei maximaler Blende und hohen Verschlusszeiten auf.
Daher sollte man für ein gutes Bokeh neben der offenen Blende (F 2,8 oder kleiner) immer den mechanischen Verschluss-Modus einstellen. Hier bitte einfach die Bedienungsanleitung der eigenen Kamera zurate ziehen, was für Arten von Verschluss-Modus die eigene Kamera besitzt und wie man diese einstellt.
Wer sich fragt, woher der unschöne Effekt kommt: Der Bildsensor wird zeilenweise abgetastet, was ein langsamer Vorgang ist. Daher kommt es zu unschönen Nebenwirkung, wie Helligkeitsunterschiede im Foto bei flackernden Lichtquellen (oft LED) und beim Bokeh.