Negativ in Positiv mit Lightroom umwandeln – endlich die alten Rollfilme digital verfügbar machen

Negativ in Positiv mit Lightroom umwandeln

Aus einem alten guten Filmstreifen mit Negativen können wir in einem Schritt ein aus dem Negativ ein Positiv erstellen. Das funktioniert mit Schwarz-Weiß Foto Negativ ganz hervorragend. Nach der Umwandlung sind alle Entwicklungsmöglichkeiten von Lightroom verfügbar, um unser Foto noch besser zu machen.

Wie die Entwicklung eines digitalen Negativs in Lightroom Classic erfolgt wird Schritt für Schritt in dieser Anleitung beschrieben.

Aus analogem Film digitale Variante

Vorab benötigen wir von dem analogen Filmmaterial eine digitale Variante. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten:

Beim Abfotografieren kann als heller Hintergrund eine gleichmäßig ausgeleuchtet flächige LED-Lampe genutzt werden. Dabei ist bei s/w-Filmen die Farbechtheit nicht wirklich wichtig. Einen eventuellen Farbstich können wir in Lightroom beseitigen. Wichtig ist, dass dieser „improvisierte“ Leuchttisch gleichmäßig ausgeleuchtet ist.

Die andere Variante beim Abfotografieren ist, dass wir hinter unserem Filmstreifen eine matte durchsichtige Fläche anbringen und von hinten mit einem Blitz dagegen blitzen.

Im Folgenden wird als Beispielmaterial die wunderbare Aufnahme eines japanischen Tempels genutzt, die mir vom Fotograf Heiko Kalmbach zur Verfügung gestellt wurde.

Download: digitales Negativ

Das Negativ in ein Positiv umwandeln

Nach dem Import in Lightroom gehen wir in das Modul Entwickeln rechts auf die

Vorbereitung: wir benötigen im Entwickeln-Modul die Gradationskurve
Vorbereitung: wir benötigen im Entwickeln-Modul die Gradationskurve

Wir wollen nicht die parametrische Kurve, sondern die Punktkurve bearbeiten.

Wechsel in der Gradationskurve von der parametrischen Kurve zur Punktkurve
Wechsel in der Gradationskurve von der parametrischen Kurve zur Punktkurve

Und jetzt invertieren wir alle dunklen Werte zu Weiß. Dazu schieben wir einfach den ganz linken Punkt von unten nach ganz oben.

Unterhalb der Gradationskurve gehen der Werte von Eingabe 0 auf den Wert 255 (also das Maximum). Dieser kann auch von Hand gesetzt werden, indem man einfach in dieses Feld klickt und den Wert einträgt.

wir wandeln sämtliche dunklen Werte zu hellen Werten um
wir wandeln sämtliche dunklen Werte zu hellen Werten um

Und genauso verfahren wir andersherum bei den hellen Werten. Dazu greifen wir den Punkt ganz rechts an und ziehen diese nach unten.

alle helle Bereich invertieren
alle helle Bereich invertieren

Und schon haben wir aus unserem Negativ ein Positiv gezaubert und können nun alle Optimierungen, die uns Lightroom anbietet, anwenden.

Optimierungen: Grundeinstellungen

Da wir invertiert haben, reagieren jedoch die meisten Änderungen in den Grundeinstellungen genau andersherum!

Möchte ich das Bild dunkler machen, ziehe ich den Regler für Weiß nicht nach links (wie gewohnt), sondern nach rechts.

Optimierungen des vormals Negatives – einige Regler reagieren invertiert
Optimierungen des vormals Negatives – einige Regler reagieren invertiert

Arbeitsersparnis für Umwandlung Negativ-Positiv: Preset erstellen

Zum Erstellen eines Presets, dass wir bei der nächsten Bearbeitung eines Negativs einfach aufrufen können, benötigen wir das linke Bedienungsfeld.

Falls es nicht sichtbar ist, können wir dieses entweder mit dem kleinen Pfeil ganz links sichtbar machen oder mit dem Shortcut F7.

Hier benötigen wir bei Presets rechts das +. Klicken wir darauf, bekommen wir als Auswahl „Presets erstellen…“ angeboten.

Preset für Umwandlung Negativ-Positiv
Preset für Umwandlung Negativ-Positiv

Bei den angebotenen Eingabefeldern klicken wir als Erstes unten auf die Schaltfläche „Nichts auswählen“. Dann vergeben wir einen Preset-Namen, damit wir später schnell das richtige Preset finden.

In unserem Beispiel vergeben wir den Preset-Namen: Umwandlung Negativ-Positiv

Und jetzt wählen wir noch bei der Gradationskurve den Unterpunkt „Punktkurve“ an.

Einstellungen für das Preset: Punktkurve anwählen!
Einstellungen für das Preset: Punktkurve anwählen!

Danach speichern.

Preset anwenden: Zeit sparen beim Umwandeln von einem Negativ in ein Positiv

Mit unserem Preset ist die Umwandlung nur einen Klick entfernt.

Das spart Zeit und wir können uns auf die eigentliche Aufgabe konzentrieren. Die Bildoptimierung.

Preset anwenden: Zeit sparen beim Umwandeln von einem Negativ in ein Positiv
Preset anwenden: Zeit sparen beim Umwandeln von einem Negativ in ein Positiv

Arbeitsersparnis durch eigene Punktkurve

eigene Gradationskurve speichern als Vorlage
eigene Gradationskurve speichern als Vorlage

Im Bereich Gradationskurve unten unter Punktkurve gibt es als Auswahl zum Aufklappen „Linear“, „mittlerer Kontrast“, „Starker Kontrast“ und die Möglichkeit zu speichern.

Hier können wir unsere Negativ-Positiv-Kurve speichern und bequem beim nächsten Mal abrufen.

Negative von Farbfilm umwandeln

Theoretisch genauso wie bei einem Schwarz-Weiß Negativfilm.

Praktisch macht es wegen der Farbverschiebungen keinen großen Spaß. Dafür gibt es allerdings optimierte Plug-ins und Spezialsoftware.

Viel Spaß nun beim Umwandeln und dem Bearbeiten der guten alten s/w-Filme.

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