Katalog(e) von Lightroom Classic verstehen und optimal nutzen

Die Arbeit in Lightroom Classic ist an einen Katalog gebunden!
Dieser Katalog hat 3 Hauptaufgaben:
- die Verwaltung aller Fotos (Speicherort etc.)
- die Verwaltung von Schlagwörtern, Bewertungen etc.
- die Bearbeitungsschritte speichern (unsere Fotos werden Nicht-destruktive bearbeitet)
Der Name des Katalogs wird in der Kopfzeile des Fensters angezeigt. Die Dateiendung ist „.lrcat“ – also für das englische Lightroom Catalog. Die Bezeichnung davor kann vom Benutzer eingestellt werden. In meinem Fall heißt die Datei „Lightroom Calalog-v13-v13-3.lrcat“.

Warum ist meine Benennung so? Kommt eine neue Lightroom-Version heraus, wird automatisch eine Kopie des Katalogs gemacht und wir haben einen doppelten Speicherplatzbedarf. So weit ist es auch Sicherheitsgründen auch gut. Allerdings möchte ich gerne allein schon vom Dateinamen wissen, welche Lightroom-Version für den Katalog zuständig ist. Daher ist die v13 im Dateinamen enthalten. Einen alten Katalog kann ich extern sichern und den alten Katalog von meiner Festplatte dann löschen.
Mehrere Kataloge anlegen bzw. nutzen
Es ist auch möglich, mehrere verschiedene Kataloge zu nutzen. Wenn beispielsweise weitere Familienmitglieder den Computer und Lightroom nutzen, kann jeder seinen eigenen Katalog nutzen. Fotografiert das eine Familienmitglied nur Tiere und der zweite nur Makroaufnahmen, dann kann jeder seinen eigenen Katalog nutzen und ein Chaos wird vorgebeugt.
Es ist selten sinnvoll, für sich selbst mehrere Kataloge zu nutzen, da beispielsweise eine Suchfunktion über alle eigenen Fotos nicht mehr möglich ist. Die Suche bezieht sich immer auf den aktuell geöffneten Katalog. Möchten wir nur bestimmte Bereich in unserem Katalog sehen bzw. jemanden zeigen, können wir über einen Trick sehr einfach Bereiche „ausblenden“. Dazu später mehr.
In Lightroom gibt im oben im Menüpunkt „Datei“ die Möglichkeit „Katalog öffnen…“. Darüber wählt man den gewünschten Katalog aus. In unserem Beispiel von 2 Nutzern dann z.B. den Katalog „sabine.lrcat“.
Am Anfang einfach den Standardkatalog nutzen!
In diesen bekommen wir unsere Fotos „hinein“, in dem wir diese importieren, was im kommenden Artikel erklärt wird.
Wichtig zum Verständnis ist, dass wir in Lightroom Fotos nicht-destruktive bearbeitet. Es wird also nicht die Originaldatei angefasst oder im Katalog gespeichert, sondern alle Bearbeitungsschritte in dem Katalog gespeichert und eine Vorschaudatei angelegt. Somit kann man ungebremst lustig bearbeiten und hat immer wieder das Ausgangsmaterial, falls die Bearbeitung doch nicht den Wünschen entspricht! Erst durch einen bewusst ausgewählten Export wird wieder in Bilddateien geschrieben.
Wenn Lightroom Classic langsam wird – Katalog optimieren
Nach einer gewissen Zeit kann durch die häufige Nutzung mit vielen Fotos Lightroom Classic langsam werden. Der Katalog hat einen größeren Umfang angenommen.
Hier bietet uns im Menü „Datei“ der Punkt „Katalog optimieren…“ Abhilfe. Dies kann man auch regelmäßig durchführen.
Die Datenbank wird bereinigt und dadurch wieder für eine schnelleren Zugriff bereit.
Katalogauswahl beim Start erhalten
Wir können auch beim Start die ALT-Taste gedrückt halten und dann Lightroom starten und bekommen dann als Auswahl „Integrität dieses Katalogs testen“ auswählen.

Informationen zum Katalog in Lightroom im Menü Katalogeinstellungen
Hier sieht man schön, wo die verschiedenen Kataloge auf der Festplatte liegen.
Möchte man diese Information von Lightroom bekommen, geht man in den Menüpunkt „

Hier bekommen wir auf dem ersten Reiter den Speicherort des Lightroom Katalogs angezeigt:

Auch die Dateigröße ist dort aufgeführt.


Gehen wir beim ersten Fenster auf Anzeigen, bekommen wir alle Dateien im Ordner.

Welche Dateien alle zum Katalog gehören
Im ersten Augenblick ist die Anzahl der verschiedenen Dateien, die zu einem Katalog gehören irritierend. Und hier ist wichtig zu wissen, welche für die Datensicherung wichtig sind und im Backup auf keinen Fall fehlen sollten!
Schauen wir uns die Dateien auf unserer Festplatte an.
Es macht ein Unterscheid, ob Lightroom gerade läuft (wie beim ersten Screenshot) oder beendet ist. 3 Dateien verschwinden!

In der größten Datei mit dem Namen „…Previews.lrdata“ stecken alle Vorschaubilder, die auch neu generiert werden können. Zum neuen Erzeugen benötigt Lightroom Classic allerdings den Zugriff auf die Originalen Fotos. Wenn dieser Zugriff nicht da ist, dann ist für diesen Moment auch kein Erzeugen von Vorschaubildern möglich (was man wissen sollte). Die Vorschaubilder werden erst dann erstellt, wenn wir in Lightroom auf die entsprechenden Bilder gehen.
Sollte man also unterwegs an akutem Speicherplatznot leiden (Urlaub, Arbeit außer Haus, etc.), dann kann man die Datei mit dem Namen „…Previews.lrdata“ auch löschen. Zur Sicherheit einfach ein Backup auf einen USB-Stick ziehen und dann lebt man sicherer. NIEMALS die „.lrcat“ löschen!
Auch die „…Helper.lrdata“ kann gelöscht werden und diese wird von Lightroom wieder bei Bedarf automatisch aufgebaut.
Warum die Dateigröße der Vorschaudatei „…Previews.lrdata“ sehr groß werden kann
In der Datei „…Previews.lrdata“ sind die Vorschaubilder gespeichert. Die Größe der Vorschaubilder kann beeinflusst werden.
Bei den Standard-Vorschauen kann in den Katalogeinstellungen gewählt werden, in welcher Größe diese erzeugt werden. Dazu wieder im Menü „Lightroom Classic“ -> „Katalogeinstellungen…“ im zweiten Tabulator die „Dateihandhabung“ anzeigen lassen.

Und hier wählen wir ein passende Standardvorschaugröße:
Je größer die Vorschau, desto größer wird auch unsere Vorschaudatei. Die gewählte Standardvorschau wird auch nicht automatisch gelöscht.
Will man also Speicherplatz sparen, dann 1024 Pixel und mittlere Qualität bei Vorschauqualität.
Nachteil ist, dass ein Unterschied der Vorschau zwischen Farbe/Auflösung beim Entwicklungsmodul im Vergleich zu Bibliotheksmodul besteht. Nur benötige ich im Bibliotheksmodul eine schnelle Übersicht und die Qualität wird von mir im Entwicklungsmodul begutachtet.

Arbeitet man mit 1:1-Vorschauen, kann man diese auch schneller wieder automatisch löschen lassen. Denn i.d.R. wird man seine importierten Fotos sehr schnell bearbeiten (ich meistens innerhalb der ersten Tage, vielleicht auch mal erst in der ersten Woche). Somit haben wir viel Vorschau-Qualität, die aber nur eine kurze Zeit unseren Festplattenspeicher zumüllt. Und falls ich später nochmals ein Foto neu bearbeitet, rechnet Lightroom die Vorschau automatisch neu.
Wichtig ist, dass man niemals bei „1:1-Vorschauen“ die Option „nie“ auswählt. Sonst wird die Festplattenspeicher schnell zugemüllt und wir erhalten schneller Speicherplatzprobleme.
Wichtige Katalogdateien und andere Dateien auf der Festplatte von Lightroom Classic
Dateiname | Funktion | Wichtigkeit |
---|---|---|
Katalogname.lrcat | Alle Bearbeitungsschritte der einzelnen Fotos gespeichert | WICHTIG |
Katalogname.lrcat-data | Wichtige Infos zur Bearbeitung (auch KI-Bearbeitungen) | WICHTIG |
…Previews.lrdata | alle Vorschaubilder | Wird von Lightroom neu generiert, wenn nicht vorhanden |
Speichern von Smartvorschauen | Sollten von Lightroom neu generiert werden. Testen! | |
…Helper.lrdata | Wird von Lightroom neu generiert, wenn nicht vorhanden | |
.lrcat-shm | Ist nur zur Laufzeit von Lightroom vorhanden und wird dann automatisch gelöscht | |
.lrcat-wal | Ist nur zur Laufzeit von Lightroom vorhanden und wird dann automatisch gelöscht | |
.lrcat.lock | Ist nur zur Laufzeit von Lightroom vorhanden und wird dann automatisch gelöscht |
Wichtige Dateien für das Lightroom Backup
Wichtige Dateien sind also (die ins Backup gehören).
- Katalogname.lrcat
- Katalogname.lrcat-data