Buchbesprechung: „Der fotografische Blick - Komposition und Design“ von Michael Freeman

Ein sowohl schönes als auch lehrreiches Buch über Bildgestaltung – nicht nur für Fotografen, sondern auch für jeden der Fotos und Bildmaterial nutzt. Aber der Reihe nach.

Das Buch unterteilt sich in sechs Kapitel: Rahmen, Designgrundlagen, grafische und fotografische Elemente, Komposition mit Licht und Farbe, Intension und Entstehungsprozess.

Im Kapitel Rahmen wird die grundlegende Präsentation eines Fotos dargestellt. Alleine schon durch die Wahl des Formats, das im Buch als Rahmen bezeichnet wird, kann die Bildaussage unterstützt und verstärkt oder bei falscher Wahl auch zerstört werden. Jedes Format hat seine Dynamik, die teilweise der üblichen menschlichen Sehgewohnheit wider- oder entspricht. Wichtig ist die Bildaussage. Im Buch wird schön gezeigt, wie ein Rahmen unterteilt werden kann, wie man Horizonte einsetzen kann und was ein Rahmen im Rahmen bewirkt.

Im zweiten Kapitel über Designgrundlagen werden neben dem Kontrast, der immer gültigen Gestaltpsychologie, Balance und Spannung, Vorder- und Hintergrund, Rhythmus und Struktur, Tiefe und Perspektive und dem visuellen Gewicht diese Grundlagen mit vielen aussagekräftigen Fotos den Lesern und Leserinnen nahegebracht und ich denke selbst erfahrenen Fotografen Anregungen gegeben.

Die grafischen und fotografischen Elemente sind das Vokabular des Designs – vom einzelnen Punkt, über mehrere Punkte, von Linien über Diagonalen und Kurven kommen wir zu einer Verbesserung der Bildwirkung. Natürlich kommen in diesem Kapitel auch noch die weiteren visuellen Elemente zum Tragen.

Der Komposition mit Licht und Farbe wird das Kapitel vier gewidmet. Hier wird gezeigt, was Kontraste bewirken, wie mit Farbkomposition umgegangen wird und die Farbbeziehungen sich zueinander verhalten. Es fällt die hervorragende Bildauswahl und Druckqualität im Buch sehr positiv auf. Über gedeckte Farben wird auch das Thema Schwarz-Weiß behandelt.

Im Kapitel „Die Intention“ werden die aufgestellten Regeln relativiert. Dazu ein Zitat, welches dies gut widerspiegelt: „Dass eine kleine gelbe Fläche hervorragend mit einem großen violetten Bereich harmonisiert, ist zwar wahr, doch kein Grund, auf Teufel komm raus nach diesem Farbverhältnis zu streben.“ Der Schreibstil des Autors ist sehr gut lesbar und er hat einen schönen Humor. Die Intention muss die Komposition eines Bildes bestimmen.

Im letzten Kapitel geht es um den Entstehungsprozess. Hier wird sehr gut anhand einer Fallstudie und chronologischer Fotos ein japanischer Mönch in einer Einkaufsgasse gezeigt. Jeder kann anhand der Fotostrecke beurteilen, wie viele uninteressante Fotos entstehen, bevor ein gutes Foto geschossen wird. Dieses Kapitel lohnt sich öfters zu lesen – ich denke, dass man sich im Lauf seiner Entwicklung als Fotograf hier in verschiedenen Stadien wiederfindet.

Das Buch „der fotografische Blick“ von Michael Freeman in der zweiten Auflage vom mitp-Verlag kann sehr empfohlen werden. Das Buch gibt es zu einem fairen Preis. Einfach mal in der örtlichen Buchhandlung ansehen. Viel Spaß beim Lesen und sich Weiterentwickeln.

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