chronofotografische Flinte (fotografisches Gewehr)
chronofotografische Flinte (fotografisches Gewehr)

Herkunft „Ein Foto schießen“ bzw. Fotoshooting

Herkunft von „Ein Foto schießen“ oder der typische englische Begriff von Fotografieren mit „shooten“ bzw. Shooting, der regelmäßig im Deutschen genutzt wird? Der Begriff schießen lässt ja deutlicher auf ein Gewehr oder Schusswaffe schließen. Siehe dazu die „fun facts“ unter der zweiten Herleitung. Für die Herleitung kommen zwei Varianten in Betracht:

Erste Variante der Herkunft „Foto schießen“

Der Vorgang des Fotografierens verhält sich analog zur Nutzung einer Waffe: Im ersten Schritt visiert man ein Ziel an – in der Fotografie fokussiert man, dass die Schärfeebene auf dem gewünschten Objekt liegt, das man scharf abbilden möchte. Bei einer Waffe wird man nach dem Visieren vorsichtig abdrücken, um die Waffe nicht zu verreißen, um nicht dadurch das Ziel zu verfehlen. Das Gleiche sollte beim Fotografieren gelten! Das Abdrücken sollte vorsichtig geschehen, um nicht das Foto zu verwackeln.

Zweite Variante der Herkunft von „Foto schießen“

Vielleicht muss man die zweite Herkunftsherleitung mit mehr Humor nehmen oder einfach diese unter „fun facts“ der Fotografie verbuchen. Denke man bei „Foto schießen“ an eine Waffe, liegt man gar nicht falsch. Es wurde 1893 die chronofotografische Flinte (auch bekannt als fotografisches Gewehr) von Étienne-Jules Marey erfunden. Hier konnten wohl bis zu 25 Fotos in schneller Reihenfolge hintereinander aufgenommen werden. Damit konnten Bewegungsstudien, wie sie bereits Eadweard Muybridges mit deutlich mehr Aufwand (pro Bild eine Kamera) fotografierte, sehr viel einfacher umgesetzt werden. Auch gab es einen fotografischen Revolver (astronomischen Revolver) von Jules Janssen erfunden, der 48 Bilder in 72 Sekunden aufnehmen konnte.

Was von der chronofotografischen Waffe blieb, ist dann wohl die Redewendung „ein Foto schießen“.

Andere Begriffe zu „Foto schießen“

Andere Umschreibungen hören sich deutlich Ungelenkiger an. Nimmt man beispielsweise „ein Foto aufnehmen“ oder „ein Foto machen“ klingt das hölzern und spiegelt nicht wider, dass es beim Fotografieren ja durchaus um einen sehr schnellen Vorgang handeln kann bzw. manchmal auch Schnelligkeit zählt, z.B. bei der Tierfotografie.

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