Froschaugen in Teich

Frosch (Foto: H. Kalmbach)

Kamera:
Canon EOS-1D Mark IV
Blende:
f/2,8
Belichtung:
1/125 Sek.
Brennweite:
100 mm
ISO:
100

Tierfotografie

Bei der Tierfotografie werden bevorzugt lebende Tiere in ihrer natürlichen Umgebung fotografiert. Teleobjektive sind wegen der Scheu der Tiere oft notwendig. Oder aber wegen ihrer Gefährlichkeit - man möchte als Fotograf nicht als Tierfutter enden.

Fotos von Tieren bieten oft überraschende Einblicke.

Was braucht man für Tierfotografie?

Schnelligkeit ist bei der Tierfotografie in vielen Fällen notwendig. Daher sind spiegellose Systemkameras empfehlenswert. Sobald man auslöst, sollte auch das Foto geschossen werden. Warum spiegellose? Diese sind ruhiger. Ein Spiegelschlag ist hörbar (besonders in ruhiger Umgebung) und kann ein Tier zur Flucht bewegen.

Als Objektive empfiehlt sich eine Zoomobjektiv, das auf jeden Fall 200 mm Brennweite bietet. Oft kann man nicht so nah an das Tier ran und muss dies mit der Brennweite ausgleichen. Lichtstark ist von Vorteil.

Je nach Art der Tierfotografie ist ein stabiles Stativ von Vorteil.

Eichhörnchen (Sciurus vulgaris)

Weibliches Eichhörnchen mit Sommerfell ohne Ohrpinsel (die kommen erst zur kalten Jahreszeit wieder). Das Eichhörnchen wird regional auch Eichkätzchen und Eichkater genannt.

Eichhörnchen

Weibliches Eichhörnchen (Foto: A. Pratzner)

Kamera:
Canon EOS 50D
Blende:
f/6.3
Belichtung:
1/250 Sek.
Brennweite:
178 mm
ISO:
500

Bei Fotos von Eichhörnchen sollte man lieber öfter auf den Auslöser drücken, da diese Tiere sehr schnell sind und i.d.R. nicht zahm!

Siebenschläfer (Glis glis)

Siebenschläfer

Neugieriger Siebenschläfer (Foto: A. Pratzner)

Kamera:
Canon EOS 50D
Blende:
f/5.3
Belichtung:
1/60 Sek.
Brennweite:
250 mm
ISO:
400

Der Name des Siebenschläfers kommt von seinem sieben Monate dauernden Winterschlaf. Er ist ein nachtaktives Tier, daher muss man Glück haben, den Siebenschläfer tagsüber fotografieren zu können. Nachts ist er ein sehr lautes Tier, das teilweise mit Einbrechern verwechselt wird - erstaunlicherweise, da er sehr klein und leicht ist.

Katze (Felidae)

Katze in der Minze

Katze in der Minze (Foto: A. Pratzner)

Kamera:
Canon EOS 50D
Blende:
f/7.1
Belichtung:
1/250 Sek.
Brennweite:
80 mm
ISO:
100

Nachbars Katzen können sehr zutraulich sein. Diese hier ist es definitiv nicht, und nur die Maus in der Minze hat die Katze in der Minze gehalten. Besonders interessant ist natürlich bei Tierfotos ein direkter Blickkontakt.

Lichtreflexe im Auge – sehr wichtig bei Tierfotografie

Lichtreflexe im Auge sehr wichtig

Lichtreflexe im Auge sehr wichtig (Foto: A. Pratzner)

Kamera:
Canon EOS 50D
Blende:
f/6.3
Belichtung:
1/250 Sek.
Brennweite:
200 mm
ISO:
400

Besonders bei Tieren sollten wir auf Lichtreflexe im Auge achten. Sind auf dem Foto keine Lichtreflexe im Auge zu sehen, wirkt das Foto (und das Tier) sehr schnell leblos. Daher unbedingt darauf achten, dass ein Lichtreflex im Auge sichtbar wird.

Dazu reicht manchmal eine leichte Kopfdrehung des Tieres (was dieses i.d.R. nicht auf Zuruf macht). Manche Tiere folgen mit den Augen einer langsamen Handbewegung – was natürlich nicht so einfach ist, wenn man in der einen Hand die Kamera ruhig halten soll und mit der anderen Hand eine Bewegung macht. Aber Übung macht den Meister. Das klappt anfangs gut, bis das Tier realisiert, dass von der Bewegung weder Gefahr ausgeht noch Futter zu erwarten ist. Einfach einmal probieren.

Tipp dazu: Viele Fotos machen – auch hier hilft es, wenn man die Kamera entsprechend einstellt, dass diese mehrere Fotos beim Auslösen nacheinander macht. Dann kann man später das optimale Foto auswählen.

Ungewöhnliche Aufnahmen - was früher normal war und heute selten ist

Henne beschützt ihre Küken

Henne beschützt ihre Küken (Foto: A. Pratzner)

Kamera:
Canon EOS 50D
Blende:
f/10
Belichtung:
1/200 Sek.
Brennweite:
140 mm
ISO:
1000

Spannend sind immer ungewöhnliche Aufnahmen. Dabei muss es nicht einmal exotisch sein! Sie brauchen nicht unbedingt den auf dem Baum schlafenden Löwen. Wenn wir das Glück haben, Tiere auf dem Foto „einzufangen“, die unserer Erinnerung (und wenn diese auch nur aus Büchern besteht) entsprechen, dann haben wir das ungewöhnliche Gewöhnliche, das einen zweiten Blick wert ist. Jeder kennt die Henne, die schützend ihre Küken unter ihrem Federkleid verbirgt. Aber wer hat diesen Anblick schon in der Realität gesehen? Hier können wir Fotos machen, die man zweimal ansieht. Zusätzlich wird durch Tierkinder die Attraktivität des Fotos weiter gesteigert. Und bei der Henne auf dem obigen Foto hatte ich zusätzlich das Glück, dass sie argwöhnisch in die Kamera schaute. In diesen Momenten heißt es einfach, Kamera hochziehen und abdrücken!

Technische Aspekte der Tierfotografie:

Sehr oft hat man größere Abstände zum fotografierten Tier. Daher werden hier bevorzugt Zoomobjektive mit 200 mm oder mehr eingesetzt.

Um visuell noch mehr Nähe zum Tier herzustellen, werden gerne Kameras mit einem größeren Crop-Faktor genutzt. Diese haben neben dem Effekt, dass beispielsweise bei einem Crop-Faktor von 2 aus 200 Millimetern Brennweite gefühlt 400 Millimeter Brennweite wird, auch den schönen Vorteil, dass die kleinere Kamera mit Objektiv weniger Gewicht auf die Waage bringt und Objektive durch die kleinere Bauweise kostengünstiger herzustellen sind als vergleichbare Objektive für größere Kameras. Wobei immer die Qualität eines Objektivs den Preis bestimmt.

Autor: Axel Pratzner

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